Jugendherbergen im Rheinland:

Das Bedürfnis nach Gemeinschafts-Erlebnissen war nie größer und noch nie so schwierig zu realisieren

Gemeinschaft erleben? Ein großes Bedürfnis von Kindern und Jugendlichen als Folge der Corona-Pandemie. Mit pädagogisch betreuten Klassenfahrten und Ferienfreizeiten sind die Jugendherbergen im Rheinland darauf spezialisiert. Auch erlebnisreiche Familien- und Vereinsaufenthalte sind Schwerpunkte der Arbeit der Jugendherbergen als gemeinnützigem Verein. Alle Angebote richten sich dabei an Werten aus, wie: Toleranz, Weltoffenheit, respektvollem Miteinander und außerschulischem Lernen unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft.

Das Jahr 2020: Qualitativ sehr erfolgreich – quantitativ sehr schwierig

Es war in 2020 außerordentlich motivierend zu erleben, wie groß der Zuspruch und die Begeisterung der Gäste für die Reisen und Reiseprogramme war, die die Jugendherbergen im Rheinland in 2020 anbieten konnten. Umso enttäuschender stellten sich die notwendigen, auf Grund der Corona-Bestimmungen sehr eingeschränkten Möglichkeiten dar. Umfangreiche corona-konforme Hygienekonzepte für den Aufenthalt und die Programme haben es möglich gemacht, 403.786 Übernachtungen in 2020 zu realisieren. Dies entspricht jedoch einem Rückgang der Übernachtungen zum Vorjahr von 59,80 %.

„Auf Grund der hervorragenden Reservierungen Ende Februar versprach 2020 das bisher erfolgreichste Jahr für den Landesverband zu werden“, so Oliver Mirring, der Geschäftsführer des DJH Landesverband Rheinland e.V.: „Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und der Absage der Klassenfahrten mussten wir sehr schnell alle Möglichkeiten zur Kosteneinsparung nutzen, um die wirtschaftlichen Konsequenzen des Lockdowns zu überstehen“ beschreibt Mirring weiter. Insgesamt musste der DJH Landesverband Rheinland einen Übernachtungsverlust von ca. 60% hinnehmen. Jedoch durften sich die Jugendherbergen über den besonderen Erfolg der Durchführung von Ferienfreizeiten in den Sommer- und Herbstferien freuen. Es konnten trotz Pandemie 50 Aktivreisen für Kinder, Jugendliche und Familien mit mehr als 2.000 sehr zufriedenen Gästen realisiert werden. Für 2021 würden die Jugendherbergen im Rheinland gerne an diesen Erfolg anknüpfen. Alle Programme werden unter rheinland.jugendherberge.de vorgestellt und sind dort buchbar.

Eine weitere Wertschätzung der Arbeit der Jugendherbergen im Rheinland bezeugen die sehr treuen DJH-Mitglieder. Trotz Corona konnten die Mitgliederzahlen auf einem sehr hohen Niveau von 329.000 Mitgliedern gehalten werden. Das bedeutet eine Veränderung zum Vorjahr von -2,7%. „Wir möchten uns bei unseren Mitgliedern für diese großartige Unterstützung sehr herzlich bedanken“, so Oliver Mirring im Namen des gesamten Landesverband Rheinland e.V. des Deutschen Jugendherbergswerkes.

Der „Gemeinwohl-Auftrag“ des gemeinnützigen Vereins DJH Landesverband Rheinland e.V. konnte 2020 erfüllt werden

Viele Jugendherbergen konnten sich über den Aufenthalt von Gästen freuen, die sonst nicht zu den Gästegruppen zählen: Jugendherbergen wurden in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln und Düsseldorf, mit Städten und Vereinen genutzt, um dringend benötigte Unterkünfte für Flüchtlinge, Obdachlose, Frauenhaus-Bewohnerinnen und andere Gästegruppen zur Verfügung zu stellen. Diese Gäste generierten für den DJH Landesverband Rheinland e.V. wichtige Umsätze und die Jugendherbergen konnten mit ihren zur Verfügung gestellten Möglichkeiten das Gemeinwohl in der Krise unterstützen. Weitere wichtige Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung wurden mit Kurzarbeit, Ausgaben- und Investitionsstopps ergriffen. So konnten Schließungen von Jugendherbergen vermieden werden.

Nicht zuletzt haben der Bund und das Land NRW geholfen

Der Landesverband Rheinland hat im Jahr 2020 Beihilfen aus drei verschiedenen Hilfspaketen von Bund und Land erhalten. Wie hoch die Hilfen am Ende tatsächlich ausfallen ist noch offen. Die Beihilfen stammen aus verschiedenen Bundes- und Landestöpfen, die miteinander verrechnet werden. Dieser Vorgang ist noch nicht final geklärt.

Ausblick 2021

Der aktuelle Erlass zum Verbot von Klassenfahrten bis zum 05.07.2021 hat die Jugendherbergen im Rheinland schwer getroffen. Auch für diesen Zeitraum waren die pädagogisch betreuten Programme für Schulklassen fast ausgebucht. Der DJH Landesverband Rheinland als Experte für außerschulisches Lernen bedauert sehr, dass er damit vorerst dem dringenden Bedürfnis von Schülern und Lehrern nach Gemeinschaftserlebnissen, Teamtrainings für Klassenfahrten und der Schulung von sozialen Kompetenzen nicht gerecht werden kann. Eine Perspektive was die Durchführung von Klassenfahrten angeht wäre wichtig, politische Unterstützung hochwillkommen.

Die Jugendherbergen im Rheinland vermissen ihre Gäste sehr. Mit praxiserprobten Hygienekonzepten, geschulten Mitarbeitern, pädagogisch betreuten Programmen für Kinder, Jugendliche, Familien, Schulklassen und Gruppen ist alles bereit für die Saison 2021. Alle Informationen dazu sind auf rheinland.jugendherberge.de zusammengestellt. Und obwohl ab jetzt jede Übernachtung zählt, zeichnet es sich heute schon ab, dass auch 2021 Beihilfen nötig sein werden, damit die Jugendherbergen im Rheinland ihrem Satzungsauftrag als gemeinnütziger Verein nachkommen und auch zukünftig großartige Gemeinschaftserlebnisse für alle möglich machen können. „Natürlich unterstützen wir auch weiterhin alle Maßnahmen, die zur Eindämmung und Beendigung der Pandemie erforderlich sind“, so Oliver Mirring, der Geschäftsführer des DJH Landesverband Rheinland e.V..

DJH Landesverband Rheinland e.V.: Zahlen 2020

  • 33 Jugendherbergen
  • 6.215 Betten
  • 403.786 Übernachtungen
  • Wichtigste Gästegruppen: Schulen (155.047 Übernachtungen), Wandergruppen und Freizeiten (91.212 Übernachtungen), Familien (65.453 Übernachtungen)
  • 329.433 DJH-Mitglieder
  • Rund 747 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter